Am 22./23. Juni fand zum zweiten Mal eine Deutsche Meisterschaft in der noch jungen Regionsvertretung Sachsen statt. Nach dem Senioren-Mannschaftswettbewerb in 2018 konnten nun die Einzelstarter auf der gepflegten und fallträchtigen Anlage in Markranstädt gegeneinander antreten und teilweise ihre eigenen Bahnrekorde auf den Prüfstand stellen. So war es nicht verwunderlich, dass im Vorlauf zwei Bahn- und Deutsche Rekorde erneut eingestellt wurden. Mit jeweils vier Startern der Senioren und Seniorinnen gingen die Disziplinen en Block an den Start.
Die vom SK Markranstädt eingesetzten Matadore schlugen sich in jeder Disziplin dabei so gut, dass sich alle für den Endlauf qualifiziert hatten. Vor diesem Hintergrund erklärte der Ausrichter, seine eigenen Qualifikanten außer Konkurrenz zu werten. Die kommissarische Pressesprecherin Franzi Taubert (SK Markranstädt) bemerkt: „Natürlich freuen wir uns über den riesen Erfolg unserer Starter, trotzdem wollen wir den angereisten Teilnehmern, die sich über mehrere Runden für diese Meisterschaft qualifiziert haben, ihre Startplätze im Endlauf nicht streitig machen und lassen unsere Teilnehmer außer Konkurrenz starten.“
Seniorinnen A
Bereits zu früher Stunde bewiesen die ersten Ergebnisse jenseits der 470 das Potenzial der Anlage. Die Vorlagen von Gudrun Sauter (KV Sandhausen/Baden) und Petra Deininger (KV Plankstadt/Baden) über 474 und 471 sollten ihnen am Ende für die erste Startzeit des Endlaufes ausreichen. Die zweite Startreihe sollte noch Größeres versprechen. Silvia Timpe (KV Rodalben/Rheinhessen-Pfalz) setzte sich vorübergehend an die Spitze des Feldes, bis Anita Reichenbach (TuS Gerolsheim/Rheinhessen-Pfalz) ihren Einsatz (489) beendet hatte. Aktuelle Titelträgerin Carmen Nimis-Niessner (KV Leimen/Baden) meldete mit 490 ihrerseits erneut Optionen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung an, wurde im gleichen Durchgang von Sirikit Bühler (KV Plankstadt/Baden) mit dem einzigen „5er“ (502) überspielt, die damit ihren eigenen Bahnrekord nur um 18 Kegel verpasste. Der vorletzte Startblock hielt für das finale Feld keine weiteren Überraschungen parat. Dafür mischten die jeweiligen Landesmeister im letzten Durchgang einige Karten neu. Mit 476 setzte sich Andrea Maurer (KV Leimen/Baden) in die zweite Startreihe des Finales. Jutta Hollstein (SKC Monsheim/Rheinhessen-Pfalz) und Jutta Westenburger (KV Frankfurt-Riederwald/Hessen) rollten das Feld von hinten auf und belegten mit 486 und 487 die Plätze 5 und 4 neu.
Senioren A
Die „Youngsters“ der Männer hängten die Messlatte gleich so hoch, dass der erste „5er“ des Tages von Holger Kröber (SV Pößneck/Thüringen/500) in der Endabrechnung gerade für Platz 6 der Finalisten ausreichte. Mit 481, 484 und 488 qualifizierten sich Frank Laas (VdK Aschaffenburg/Hessen), Klaus Morsch (SSV Mannheim/Baden) und Stephan Michel (SKV Mörfelden/Hessen) für frühe Startzeiten am Finaltag und Frank Hoffmann (KBV Kelsterbach/Hessen/484) reihte sich aus dem zweiten Startblock heraus ein. Frank Fichtmüller (SV Lauscha/Thüringen) legte mit 508 einen neuen Meilenstein fest, bis bei Alwin Hammer (KV Waldhof/Baden) der Tacho bei 534 stehen blieb. Aus dem dritten Startblock heraus sicherten sich Gabriel Peter und Thomas Haas (beide VdK Aschaffenburg/Hessen) mit 472 und 477 die letzten Startzeiten der Finalrunde. Die vorletzten Starte brachten keine Neuerungen und sogar Titelverteidiger Matthias Presl (KV Wölfersheim/Hessen) verpasste mit 463 die Qualifikation fürs Finale. Die „letzen Vier“ hielten wieder reichlich Überraschungen parat: mit 533 übernahm Thomas Speck (Ettlinger KV/Baden) Platz 4 der Finalisten und wurde von Gerald Hess (SV „Fahner Höhe“ Gierstädt/Thüringen) mit 543 noch überspielt. Dieter Nielsen (SKV Mörfelden/Hessen) setzte sich mit 559 nicht nur an die Spitze, sondern stellte auch Bahn- und deutschen Rekord ein.
Seniorinnen B
Auch die Seniorinnen B stellten früh die ersten großen Zahlen auf den Totalisator: mit 475 gab Erika Herbig (KV Leimen/Baden) anfänglich die Marschroute vor. Als amtierende Rekordhalterin (493) hatte Gertrud Hofer (Post SV Ludwigshafen/Rheinhessen-Pfalz) im Vorjahr bereits unter Beweis gestellt, dass ihr die Markranstädter Bahnen liegen und legte mit 461 zur zweiten Startzeit nach. Auch Renate Müller (ATB Heddesheim/Baden) reihte sich mit 463 in vordere Gefilde ein. Im dritten Startblock setzte sich Titelverteidigerin Jutta Obermüller (SVS Griesheim/Hessen) mit 480 an die Spitze des finalen Feldes, bis sie von Martina Udthardt (Ohrdrufer KSV/Thüringen) mit 494 im nächsten Starterfeld abgelöst wurde. Der letzte Startblock des Vorlaufes brachte unter anderem noch zwei Finalistinnen mit, als sich Melanie Scherer (KSV Bischofsheim/Hessen) und Therese Hauser (DJK Steinberg am See/Bayern) mit 438 und 454 Tickets für den Folgetag lösten.
Senioren B
Der erste „5er“ leuchtete auch bei den B-Senioren bereits im ersten Durchgang, als Horst Köckritz (Kegelring Zweibrücken/Rheinhessen-Pfalz) mit 515 das Top-Ergebnis dieser Kategorie erzielte; alle weiteren Teilnehmer sollten sich hinter ihm einreihen ‑ so auch Hans-Jürgen Armbrust (TSG Haßloch/Rheinhessen-Pfalz/491) und Lothar Dauenhauer (KV Rodalben/Rheinhessen-Pfalz), der mit 470 den Endlauf gerade noch erreichte. Gerhard Bernatz (TSG Haßloch/Rheinhessen-Pfalz) sollte im zweiten Durchgang mit 500 der nächste sein, der die magische „Schallgrenze“ durchbrach. 470 und 479 reichten ebenfalls für Hans-Michael Gessner (SV „Eintracht“ Boilstädt/Thüringen) und Helmut Schie (KV Wolfsburg/Niedersachsen) fürs Finale. Frühe Startzeiten zogen im dritten Durchgang Detlef Strauch (Ohrdrufer KSV/Thüringen) und Lutz Wagner (Post SV Ludwigshafen/Rheinhessen-Pfalz) mit 460 und 470. Der vorletzte Starttermin mischte die Finalkarten nochmals neu. Hans Dippold (KV Kulmbach/Bayern) schob sich mit 471 auf Platz 8, während sich Klaus Bender (KSV Bischofsheim/Hessen/482) und Bernhard Mahler (KV Eppelheim/Baden/489) Startplatz 5 und 6 der letzten Zwölf reservierten. Titelverteidiger Roland Walther (KV Grünstadt/Rheinhessen-Pfalz/444) dagegen schied im Vorlauf aus. Aus der Riege der „letzten Vier“ qualifizierte sich noch Ralf Henkel (SV „Eintracht“ Apfelstädt/Thüringen) mit 500 auf Platz 2.
Seniorinnen C
Auch wenn die C-Kategorien mit einem kleineren Starterfeld aufwarteten, standen diese in nichts nach. So knackte Monika Arbeiter (ESV Blau-Gold Frankfurt/Hessen) mit 476 und acht Kegeln nicht nur den Bahnrekord, sondern übernahm auch die erste Position der Finalisten. In der zweiten Startreihe wartete Karin Adam (SKG Roßdorf/Hessen) mit 452 und Titelverteidigerin Resi Kissler (SVS Griesheim/Hessen) mit 443 als Grundlage für den Endlauf auf. Last but not least setzte sich Karin Köhler (VWSK Wiesbaden/Hessen) mit 469 direkt hinter die Führende und Elke Hoffmann (VLK Lampertheim/Baden) reservierte sich mit 451 Platz 5 der überwiegend hessischen letzten Acht.
Senioren C
Das reduzierte Teilnehmerfeld der C-Senioren wurde nochmals um einen Platz verkleinert, da Andreas Spissler (FC Viktoria Jöhlingen/Baden) seinen Startplatz krankheitsbedingt nicht wahrnehmen konnte, dafür legten Johann Blum (KV Kronau/Baden) und Georg Koliska (Post SV Ludwigshafen/Rheinhessen-Pfalz) mit 446 und 447 den ersten Grundstein der Finalisten. Im zweiten Startblock korrigierte erst Horst Gerhardt (KSV Heinrichsbrücke Gera/Sachsen/454) den Top-Wert nach oben, bis Siegfried Friese (SV „Eintracht“ Boilstädt/Thüringen) diesen auf 466 ergänzte und Titelverteidiger Herbert Janisch (KV Sandhausen/Baden) 475 nachlegte. Nochmals neue Bestmarken wurden bei den „letzten Vier“ definiert, als Harald Wölfel (KV Sandhausen/Baden) 481 auf den Tacho zauberte und Ronald Schlimper (KV Wolfsburg/Niedersachsen) sich mit 489 schlussendlich an die Spitze setzte.
Beitrag erstellt: Rüdiger Appel
Bilder: Achim Rühle
Text: Astrid Herger