Rheinhessen-Pfalz holt den Pott
Nicht nur zum gegenseitigen Kräftemessen, sondern auch als Gelegenheit, überregional bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen, sollte sich der wieder ins Leben gerufene Ländervergleich der U 23 dienen. Dafür hatte in 2017 der Landesverband Baden auf die Sportanlage nach Ettlingen eingeladen.
Favorisiert waren sicherlich im offiziellen Teil der Mannschaftswertung die starken Landesverbände Hessen und Baden favorisiert, aber auch die kleineren bzw. jüngeren Regions-/Landesvertretungen sahen sich gut gerüstet.
Als erste Disziplin wurde die Mannschaftswertung der weiblichen und männlichen Akteure im Blockstart ausgetragen und von den jeweils fünf zugelassenen Startern die besten vier Ergebnisse gewertet. Mit ganz starken weiblichen Vertretern hängte Rheinhessen-Pfalz zur Überraschung aller die Konkurrenz deutlich ab und verbuchte diese Goldmedaille. Baden behauptete sich knapp vor Hessen auf Platz 2. Dabei knackten Marie Gradl (Bayern) und Lea Beitz (Rheinhessen-Pfalz) die magische 5er-Grenze mit 515 und 510.
U 23 weiblich
1. Rheinhessen-Pfalz 1919
2. Baden 1834
3. Hessen 1820
4. Thüringen 1788
5. Bayern 1769
Hessen dagegen trumpfte mit seinen männlichen Startern auf und stellte durch Fabian Weyrich den einzigen 1000er (1013). Nur knapp verpasste Pascal Stohner (Baden) die Traumgrenze mit 998. Aber insgesamt konnten sich auch diese Ergebnisse sehen lassen.
U 23 männlich
1. Hessen 3917
2. Baden 3892
3. Rheinhessen-Pfalz 3848
4. Thüringen 3784
5. Bayern 3539
Auch die Gesamtabrechnung überraschte, als der junge Landesverband Rheinhessen-Pfalz die Führung übernahm und die erfolgsverwöhnten Hessen auf Platz 2 verbannte.
Gesamtwertung
1. Rheinhessen-Pfalz 5767
2. Hessen 5737
3. Baden 5726
4. Thüringen 5572
5. Bayern 5308
Für den weiteren Programmpunkt - das sogenannte „gemischte Doppel“ - zogen die weiblichen Starter ihren männlichen Doppelpartner und starteten bunt gemischt über eine Sprintdisziplin 10 Volle/10 Räumer. Hier war die Abstimmung auf einen unbekannten Partner gefragt.
Paarwettbewerb
1. Janine Wolf/Patrick Himmer Rheinhessen-Pfalz/Hessen 103 (64/39/0)
2. Lea Beitz/Lars Ebert Rheinhessen-Pfalz/Baden 100 (64/36/1)
3. Celina Mahl/Tobias Braun Baden/Bayern 99 (66/33/0)
Zum sonntäglichen Abschluss stellten die jeweiligen Länder ihre Paarungen intern zum Tandem-Mixed über 100 kombiniert zusammen. Baden „revanchierte“ sich und zeigte in dieser Disziplin seine Klasse, indem sie die ersten vier Plätze für sich reservierten bzw. mit allen 5 Mixed-Teams unter den ersten 10 Plätzen landeten.
Tandem-Mixed
1. Tatjana Fischer/Marco Eidmann Baden 499
2. Alina Weber/Lars Ebert Baden 487
3. Celina Mahl/Lars Bohrmann Baden 483
Horst Obermüller (2. Sektions-Sportwart Hessen): „Die U 23 haben wir jetzt erst wieder am Start und die Balance bei den Mädels noch nicht ganz gefunden. Trotz allem sind wir zufrieden, da wir eben noch am Anfang stehen. Uns ist bewusst, dass wir in den nächsten Monaten noch Aufholbedarf haben. Das werden wir auch angehen, damit wir zum nächsten Ländervergleich wieder angreifen können.“
Nicolai Bastian (Vorsitzender Rheinhessen-Pfalz): „Unser Fokus lag primär bei uns und nicht bei den anderen. Als größte Konkurrenten habe ich Baden und Hessen gesehen. Mir war bewusst, wenn wir unsere Leistung bringen, werden es alle anderen Mannschaften schwer haben. Um neuen Schwung in den Landeskader zu bringen, haben wir haben zwei neue Landestrainer eingestellt, Bianca Wittur und Florian Leibecher – das hat perfekt funktioniert. Sie haben sich als echte Mannschaft präsentiert, die zusammenhält, und das hat sich in den Ergebnissen wiedergespiegelt. Es zeigt sich, wenn man etwas investiert und etwas Neues probiert, dass man damit etwas erreichen und bewirken kann. Was unsere Jungs betrifft, werden wir unsere Hausaufgaben noch machen. Aber wir wollten den Gesamtsieg und das haben wir erreicht.“
Mattias Bay (Landeslehrwart Baden): „Wir haben zwar gut gestellt, hatten zwar etwas Pech, aber die anderen haben nachgezogen. Mit dem 3. Platz in der Gesamtabrechnung sind wir nicht ganz zufrieden, es liegt aber alles dicht beisammen. Trotzdem werden wir daran arbeiten, um es das nächste Mal spannender zu gestalten. Im Tandem-Mix die Plätze 1-4, da sehen wir eine ganz andere Tendenz, was wir bieten können. Diese Mixed-Platzierungen sehen wir als Wermutstropfen, dass wir überzeugen können. Besonders zeichnet uns aus, dass die Gemeinschaft in der Truppe super war. Unsere nächste Aufgabe wird sein, die neuen Jugendlichen im nächsten Jahr entsprechend zu integrieren und aufzubauen, dann können wir vielleicht wieder weiter vorn mitspielen.“
Stefanie Lerner (Jugendvorsitzende Bayern): „Dieses Jahr konnten wir mit einer männlichen und einer weiblichen Mannschaft antreten. Da wir in Bayern noch im Aufbau sind, haben wir noch kein vergleichbares Potenzial, so dass die Jungs von Thüringen unterstützt wurden. Aber waren unsere Jungs und Mädels gut drauf und es hat allen gefallen, auch überregionale Kontakte wurden geknüpft. Wir werden alles dran setzen, nächstes Jahr wieder teilzunehmen. Wir sind weiter im Aufbau und werden Landeskader einführen, so dass künftig das Potenzial für die Auswahl steigt.“
Rita Schönfeld (stellvertretende Vorsitzende Jugend): „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, größere Probleme gab es keine. Allerdings habe ich von meinen Mädchen etwas mehr erwartet, weil sie mehr können. Möglicherweise hat uns die Nervosität einen Streich gespielt, obwohl einige Starter großes Publikum gewöhnt sind. Gerne hätte ich einen 1000er gesehen, aber mit allen Ergebnissen über 900 ist es völlig ok. Schade, dass wir trotzdem nicht da sind, wo andere stehen, aber wir waren schon immer etwas hinterher. Für das nächste Mal haben wir uns mehr vorgenommen.“
Ergebnisliste vom 2. Ländervergleich der U23 Mannschaften vom 04.-05.06.2017 in Ettlingen
Live-Berichterstattung mit Bildern, Videos und Ergebnissen auf einer Extra-Facebookseite. Facebookseite zum Ländervergleich: https://www.facebook.com/DCU-U23-L%C3%A4ndervergleich-1395754767114444/
Bahneinteilung und Zeitplan
Beitrag erstellt: Rüdiger Appel
Text und Plakat: Astrid Herger / Rüdiger Appel
Bilder: Achim Rühle / Astrid Herger